Pressestimmen:

Ein tief bewegendes, aufwühlendes Dokument der Humanität – und zugleich ein Glücksfall fürs Dokumentarfilmschaffen, weil hier höchste Intimität und reflektierte Distanz in eine Weise zusammenfinden, die zum Nachdenken zwingt.
FILM-DIENST

Das ist einer dieser Filme, die man nie vergisst. Ein Dokumentarfilm, der bewegt, aufwühlt und viele Fragen aufwirft. Zum Beispiel die nach den Grenzen des Autobiographischen, der Intimität und vor allem der Existenz.
BAYERN 3 – Kinokritik | Bayerischer Rundfunk

Pränataldiagnostik, ein heikles Thema. Katja Baumgarten hat viel gewagt mit ihrem sehr persönlichen Film – und gewinnt. „MEIN KLEINES KIND“ ist ein Film geworden, der Überzeugungen erschüttern kann.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Eine große Stärke des Films ist, dass er einen Weg aufzeigt, aber er keine Haltung vorgibt.
DEUTSCHLANDFUNK – Kultur Heute

Persönlicher kann Kino kaum sein.
DIE TAGESZEITUNG

Wer „MEIN KLEINES KIND“ gesehen hat, wird den medizinischen Fortschritt, sei es in der Pränataldiagnostik oder Gentechnik, in einem anderen Licht sehen. Am Ende schenkt der Film jedoch Ermutigung: Hier hat jemand seine Überzeugungen nicht nur vermitteln, sondern auch gegen ambivalente Weisungen verteidigen können. Hier wurde die Diskussion um Lebenswerte nicht von Experten in Anzügen, sondern von der Erfahrung einer Frau geleitet.
BERLINER ZEITUNG

Ein Film, der zum Erschütterndsten gehört, was man seit langem im Kino oder auf dem Bildschirm sehen konnte. (…)
Da die Föten im sechsten Schwangerschaftsmonat an der Grenze zur Lebensfähigkeit stehen, werden sie in vielen Fällen noch im Mutterleib durch eine Injektion getötet, um den Arzt vor möglichen Regressansprüchen nach einer Lebendgeburt zu schützen. Die Häufigkeit dieses Verfahrens ist nicht dokumentiert, aber die Tatsache, dass es durch die herrschende Gesetzgebung nicht nur geduldet, sondern beinahe erzwungen wird, macht eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Praxis der Spätabtreibung in Deutschland unumgänglich. „Mein kleines Kind“ könnte ihr Auslöser sein.
Dieser Film begibt sich zwischen die Fronten der Debatte, er macht es weder den Behindertenverbänden, die grundsätzlich für lebensverlängernde Maßnahmen eintreten, noch den kompromißlosen Befürwortern der Abtreibung recht. Statt dessen gibt er ein Beispiel: für den selbstbestimmten Umgang mit einem Schicksal, das sich durch Gesetze nicht abwenden lässt.
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

„Mein kleines Kind“ von Katja Baumgarten, gefilmt von Gisela Tuchhagen, schildert den Prozess der Entscheidungsfindung und ist vieles zugleich: verstörend, erschreckend, zum Nachdenken zwingend, Hoffnung spendend, Verständnis weckend. (…) Kein Film, der Eltern in einer vergleichbaren Situation unter Druck setzt, indem er Verhaltensaufforderungen liefert. Vielmehr zeigt er eine Möglichkeit auf, die es eben auch gibt – selbst wenn das Gros der Mediziner (und der restlichen Öffentlichkeit) davon nichts wissen will. Er macht nachdenklich, aber eine Entscheidung nimmt er nicht ab.
HAMBURGER ABENDBLATT

Baumgarten nutzt beeindruckend ruhige und schlichte Bilder, die so angenehm unprätentiös sind wie die knappen Beschreibungen ihrer Erzählstimme. Es geht nicht nur darum, eine existenzielle Erschütterung zu dokumentieren: Baumgarten will auch das Empfinden bewahren, dieses Kind, das sie ausgetragen hat und das zu Hause bei ihr starb, sei sehr viel mehr als seine Krankheit gewesen.
STUTTGARTER ZEITUNG

Weil er da sein durfte, blieb er kein Neutrum, kein namenloser Fötus, kein vor der Zeit beendetes Leben. Er war Martin Tim, auch wenn er nur dreieinhalb Stunden gelebt hat. Aber in diesen wenigen Stunden war Frieden.(…)
Der autobiographische Dokumentarfilm, den die Hebamme und Filmemacherin Katja Baumgarten, zusammen mit ihrer Freundin, der Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen, gedreht hat, erzählt von diesem hart erkämpften Frieden; und stellenweise atmen die Bilder genau diese Ruhe. (…)
Katja Baumgarten nahm sich die Zeit, die sie brauchte, um entscheiden zu können. Sie entschied sich für das nicht Planbare. Sie hat gelernt, „Grenzen zu achten“, die ihr kleiner Sohn nun mal hatte. Nur so konnte sie mit dem Wissen leben, dass sie ein Kind zur Welt bringen würde, von dem sie sich gleich darauf wieder würde verabschieden müssen.
SONNTAG AKTUELL UND BADISCHE ZEITUNG

Preisverleihung beim 17. Internationalen Dokumentarfilmfestival München, 4. Mai 2002

„Eine lobende Erwähnung erhält MEIN KLEINES KIND (Deutschland 2001) von Katja Baumgarten. Die Jury spricht eine Ehrende Erwähnung für einen Film aus, der auf ebenso intime wie zugleich respektvolle Weise ein Thema von buchstäblich Leben und Tod behandelt. Selten ergibt es sich, dass ein Filmemacher so gute fachliche Voraussetzungen hat, sich zu einer Sache zu äußern. In dem mutigen Entschluss, die eigene Bedrängnis zu zeigen, treffen die Fachkenntnisse einer erfahrenen Hebamme, die Liebe einer Mutter mehrerer Kinder und der Kunstverstand einer ausgebildeten Dokumentarfilmerin zusammen. Unterstützt durch die taktvolle Kameraarbeit von Gisela Tuchtenhagen berührt dieser überaus persönliche Film ein Thema von gesellschaftlich-medizinischem und philosophischem Rang. Er kann, so meinen wir, jenen Hilfe bieten, die selbst vor derart aufwühlenden Entscheidungen stehen“

Internationale Jury: CECILIA LIDIN (Mitarbeiterin beim European Documentary Network / Kopenhagen) ANITA UZULNIECE (Filmwissenschaftlerin / Riga) THOM PALMEN (Festivalleiter in Umeå / Schweden) STEFANO TIALDI (Produzent / Italien) OSKAR HOLL (Bayerisches Fernsehen / München)

3sat-Online-Forum zum Film „Mein kleines Kind“ zur
Fernsehausstrahlung am 2. November 2003 / 21.15 Uhr

Ausführliche Presseberichte und Reaktionen